13 Denn du hast meine Nieren gebildet, / Du hast mich gewoben im Mutterleib. Daß Gott den Menschen völlig und allenthalben kennt ( V.1-12), wird nun aus der Tatsache begründet, daß Gott den Menschen geschaffen hat (V.13-18). Die Nieren werden als der Sitz der zartesten und geheimsten Gefühlsregungen besonders hervorgehoben (nach Franz Delitzsch).

14 Ich danke dir, daß ich so erstaunlich wunderbar entstanden bin: / Wunderbar sind ja auch sonst deine Werke, / Und meine Seele erkennt es wohl.

15 Nicht war dir mein Wesen unbekannt, / Als ich im Verborgnen bereitet ward, / Gewirkt in den Tiefen der Erde. Die Tiefen der Erde sind ein Bild des dunklen Mutterschoßes. Aber dieses Bild ist jedenfalls gewählt im Blick darauf, daß der Leib des ersten Menschen aus der Erde gebildet worden ist. Hiob sagt ( 1,21): "Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib hervorgegangen, und nackt werde ich dahin zurückkehren", nämlich: "in die Erde, die Mutter aller" (Sirach 40,1).

16 Schon meinen Fruchtkeim Gemeint ist das im Mutterleib entstehende Kind in seinen ersten Anfängen. haben deine Augen gesehn; / Und auf dein Buch wurden alle geschrieben: / Die Tage, die mir bestimmt, / Eh noch einer von ihnen erschienen war.

17 Wie sind mir so köstlich, Gott Im Hebräischen steht hier der Gottesname El., deine Gedanken, / Wie ist ihre Zahl so gewaltig! Vgl. Röm. 11,33.