1 Ein Psalmlied der Söhne Korahs. Vgl. Ps. 42,1. / Er Gott. hat es Zion. gegründet auf heiligen Bergen. Die "Berge" sind die verschiedenen Hügel, in die der Berg Zion sich teilt.

2 Zions Tore liebt Jahwe mehr / Als alle Wohnungen Jakobs. Zion ist Gott die liebste Stätte in ganz Israel; da will er wohnen, von dort will er sein Volk segnen.

3 Herrliches ist über dich verheißen, / O du Stadt Elohims. Die Stadt Elohims ist Jerusalem. Bei den Verheißungen ist z.B. zu denken an Jes. 2,2-4; 28,16, 60,1ff.; Micha 4,1-2. Sela.

4 "Ich In V.4 nimmt Gott selbst das Wort. nenne Rahab Rahab (Toben, Ungestüm) ist ein Name Ägyptens. (Franz Delitzsch übersetzt in Jes. 30,7 Rahab als Namen Ägyptens sehr passend mit "Großmaul". Ägypten verspricht Juda Hilfe, aber tut nichts, obwohl es den Mund vollnimmt.) und Babel als meine Bekenner. Vgl. Ps. 68,32; Jes. 19,19-21.24.25. / Ja, von Philistäa und Tyrus samt Kusch Äthiopien (Ps. 68,32). sag ich: / ['Diese Wörtlich: "dieser" oder "dieses". Gemeint ist jedes einzelne der drei genannten Völker, von denen jedes gleichsam wie ein Mann erscheint. sind dort In Zion. geborn.'" Gott spricht in V.4 von dem hohen Beruf Zions und Jerusalems: dort sollen die Auserwählten aus den Heiden, unter denen fünf Völker besonders genannt werden, gleichsam eine Neugeburt erleben, indem sie Gott erkennen, an den Segnungen seines Reiches Anteil empfangen und so mit Israel Heimatrecht erlangen. In der Tat gehören die in V.4 genannten Völker zu denen, die in der apostolischen Zeit dem neuen geistlichen Zion, der Kirche, die ersten Kinder schenkten. In Ägypten z.B. gründete der Evangelist Markus nach der Überlieferung die Kirche in Alexandria. In Asdod im alten Philisterland wirkte der Evangelist Philippus aus Jerusalem (Apg. 8,40). Durch ihn kam auch der Erstling Äthiopiens, der Großschatzmeister der dortigen Königin Kandaze, zum Glauben an Christus und zur Taufe (Apg. 8,26ff.). Zu Tyrus in Phönizien fand Paulus eine christliche Gemeinde (Apg. 21,3-6). Vgl. noch die Stellen Gal. 4,26; Hebr. 12,22; Eph. 2,11-22; Gal. 3,27-29; Kol. 3,11, in denen von der Aufnahme der Heiden in das Zion und Jerusalem des Neuen Bundes die Rede ist.]

5 Aber von Zion wird's heißen V.5 sind Worte des Dichters.: / "Jeder ist da In Zion. geboren Jeder einzelne erfährt in Zion eine innere Umwandlung, die einer Neugeburt gleichkommt. Das gilt von Zions eigenen Kindern und auch von den fremden Kindern aus der Heidenwelt, deren geistliche Mutter sie sind., / Und er selbst, der Höchste, erhält es." Zion wird durch den beständigen Zuwachs, den es erfährt, immer größer und herrlicher: Gott erhält es in dauerndem Bestand.

6 Jahwe wird verzeichnen die Völker Gott wird hier dargestellt als ein König, der eine Zählung aller einzelnen Glieder seines großen Volkes vornimmt und sie in ein Verzeichnis eintragen läßt. / ""Diese sind dort In Zion. geboren!" Sela.

7 Und singend und tanzend Gemeint ist ein Tanzen in geistlicher Freude (vgl. 2. Sam. 6,14-15). ruft man laut V.7 deutet wohl auf ein Dankfest, das die bekehrten Heiden in Zion feiern. Der Inhalt ihres Festgesanges ist: "All meine Quellen sind in dir, o Zion, und Jerusalem, du Gottesstadt." Gemeint sind die Heilsquellen der göttlichen Gnade, aus denen jeder einzelne Bürger Zions und Jerusalems schöpfen darf. - In welche Zeit fällt Ps. 87? Vielleicht gehört er zu den Dankliedern, die unter Hiskia nach der wunderbaren Errettung Jerusalems vor dem Heer des Assyrerkönigs Sanherib entstanden sind. Dieses Ereignis machte auf die anderen von Assur bedrohten Völker tiefen Eindruck, so daß manche von ihnen dem König Hiskia Geschenke nach Jerusalem sandten und er in den Augen aller Völker hoch dastand (2. Chron. 32,23). So konnte der Blick der Gläubigen in Juda auf jene Zeit des künftigen messianischen Reiches gerichtet werden, wo Jerusalem wirklich der geistliche Mittelpunkt für alle Völker werden soll. Und gerade dies kommt ja in unserem Psalm zum Ausdruck.: / "All meine Quellen sind in dir!"