1 Und Mose berief das ganze Israel und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Satzungen und die Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede; und lernet sie, und achtet darauf, sie zu tun.
2 Jahwe, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns gemacht.
3 Nicht mit unseren Vätern hat Jahwe diesen Bund gemacht, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind.
4 Von Angesicht zu Angesicht hat Jahwe auf dem Berge, mitten aus dem Feuer, mit euch geredet -
5 ich stand zwischen Jahwe und euch in selbiger Zeit, um euch das Wort Jahwes zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stieget nicht auf den Berg, - indem er sprach:
6 Ich {Vergl. 2. Mose 20,1-17; auch betreffs der Anmerkungen} bin Jahwe, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft {Eig. aus dem Sklavenhause. So auch Kap. 6,12; 7,8; 8,14 usw.}.
7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. - {Eig. zu meinem Angesicht hinzu}
8 Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel, und was unten auf der Erde, und was in den Wassern unter der Erde ist.
9 Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, Jahwe, dein Gott, bin ein eifernder Gott {El}, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, ja, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen;
10 und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, die mich lieben und meine Gebote beobachten. -
11 Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht zu Eitlem aussprechen; denn Jahwe wird den nicht für schuldlos halten {O. ungestraft lassen}, der seinen Namen zu Eitlem ausspricht. -
12 Beobachte den Sabbathtag, ihn zu heiligen, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat.
13 Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun;
14 aber der siebte Tag ist Sabbath dem Jahwe, deinem Gott: Du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd, und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist; auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du.
15 Und gedenke, dass du ein Knecht gewesen bist im Lande Ägypten, und dass Jahwe, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arme von dannen herausgeführt hat; darum hat Jahwe, dein Gott, dir geboten, den Sabbathtag zu feiern. -
16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat, auf dass deine Tage verlängert werden, und auf dass es dir wohlgehe in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. -
17 Du sollst nicht töten. -
18 Und du sollst nicht ehebrechen. -
19 Und du sollst nicht stehlen. -
20 Und du sollst kein falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten. -
21 Und du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib; und du sollst dich nicht gelüsten lassen deines Nächsten Hauses, noch seines Feldes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Rindes, noch seines Esels, noch alles dessen, was dein Nächster hat.
22 Diese Worte hat Jahwe auf dem Berge zu eurer ganzen Versammlung geredet, mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Dunkel, mit starker Stimme, und er fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
23 Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hörtet, während der Berg im Feuer brannte, da nahtet ihr zu mir, alle Häupter eurer Stämme und eure Ältesten,
24 und sprachet: Siehe, Jahwe, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Grösse sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört; an diesem Tage haben wir gesehen, dass Jahwe mit dem Menschen redet, und er am Leben bleibt.
25 Und nun, warum sollten wir sterben? denn dieses grosse Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme Jahwes, unseres Gottes, noch weiter hören, so werden wir sterben.
26 Denn wer ist von allem Fleische, der die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte reden hören, wie wir, und wäre am Leben geblieben?
27 Nahe du hinzu und höre alles, was Jahwe, unser Gott, sagen wird; und du, du sollst alles zu uns reden, was Jahwe, unser Gott, zu dir reden wird, und wir wollen hören und es tun.
28 Und Jahwe hörte die Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet; und Jahwe sprach zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, welche sie zu dir geredet haben; es ist alles gut, was sie geredet haben.
29 Möchte doch dieses ihr Herz ihnen bleiben {W. sein}, mich allezeit zu fürchten und alle meine Gebote zu beobachten, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlgehe ewiglich!
30 Gehe hin, sprich zu ihnen: Kehret in eure Zelte zurück!
31 Du aber bleibe hier bei mir, und ich will zu dir reden alle die Gebote und die Satzungen und die Rechte, welche du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Lande, das ich ihnen gebe, es zu besitzen. -
32 So achtet denn darauf, zu tun, wie Jahwe, euer Gott, euch geboten hat; weichet nicht ab zur Rechten noch zur Linken.
33 Auf dem ganzen Wege, den Jahwe, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr wandeln, auf dass ihr lebet und es euch wohlgehe, und ihr eure Tage verlängert in dem Lande, das ihr besitzen werdet.