1 Ein Lehrgedicht (vgl. 32,1) Davids, als er sich in der Höhle befand (vgl. 57,1), ein Gebet.

2 Laut schrei’ ich zum HERRN,laut fleh’ ich zum HERRN,

3 ich schütte meine Klage vor ihm aus,tue kund vor ihm meine Not.

4 Wenn mein Geist in mir verschmachtet (= verzagt),du kennst doch meinen Lebenspfad. Auf dem Wege, den ich wandeln will (oder: gehen muß),hat man mir heimlich ein Fangnetz ausgespannt.

5 Blick’ ich nach rechts und halte Umschau:ach, da ist keiner, der mich versteht (oder: kennt)!Verschlossen ist mir jede Zuflucht:niemand fragt nach mir!

6 Ich schreie, HERR, zu dir,ich sage: »Du bist meine Zuflucht,mein Anteil im Lande der Lebenden!«

7 Ach, merk’ auf mein Flehn, denn ich bin gar schwach geworden!Rette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu stark!

8 Führe mich aus der Umkreisung hinaus,damit ich deinen Namen preise!Die Gerechten werden bei mir erwarten,daß du mir wohltust.